#1

Geschichten zum Nachdenken

in Gedichte und Geschichten 10.07.2008 16:40
von Carola • Zwischen den Welten | 1.806 Beiträge | 1862 Punkte

In einer Tierhandlung war ein großes Schild zu lesen, auf dem stand:
"Welpen zu verkaufen".

Ein kleiner Junge kam vorbei und sah das Schild. Da der Ladenbesitzer gerade an der Tür stand, fragte er ihn: "Was kosten die Hundebabys?"
"Zwischen 50,- und 80,- EUR." sagte der Mann.
Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und zog einige Münzen heraus. "Ich habe 7 Euro und 65 Cents." sagte er. "Darf ich sie mir bitte anschauen?"

Der Ladenbesitzer lächelte und pfiff nach seiner Hündin. Fünf kleine Hundebabys stolperten hinter ihr her. Eines von ihnen war deutlich langsamer als die anderen und humpelte auffällig.
"Was hat der Kleine dahinten?" fragte der Junge.
Der Ladenbesitzer erklärte ihm, dass der Welpe einen Geburtsschaden hatte und nie richtig laufen würde.
"Den möchte ich kaufen." sagte der Junge.
"Also den würde ich nicht nehmen, der wird nie ganz gesund." antwortete der Mann. "Aber, wenn du ihn unbedingt willst, schenke ich ihn dir."

Da wurde der kleine Junge wütend. Er blickte dem Mann direkt in die Augen und sagte: "Ich möchte ihn nicht geschenkt haben. Dieser kleine Hund ist jeden Cent wert, genauso wie die anderen auch. Ich gebe Ihnen meine 7,65 EUR und werde jede Woche einen Euro bringen, bis er abgezahlt ist."
Der Mann entgegnete nur: "Ich würde ihn wirklich nicht kaufen - er wird niemals in der Lage sein, mit dir zu rennen und zu toben wie die anderen."

Da hob der Junge sein Hosenbein und sichtbar wurde eine Metallschiene, die sein verkrüppeltes Bein stützte. Liebevoll auf den Hund blickend sagte er: "Ach, ich renne selbst auch nicht gut und dieser kleine Hund wird jemanden brauchen, der ihn versteht."

Verfasser unbekannt

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#2

RE: Geschichten zum Nachdenken

in Gedichte und Geschichten 10.07.2008 16:41
von Carola • Zwischen den Welten | 1.806 Beiträge | 1862 Punkte
Das perfekte Herz

Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich, und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz.

Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: "Nun, dein Herz ist nicht mal annähernd so schön, wie meines." Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an.

Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig, und es gab einige ausgefranste Ecken.... Genau gesagt, an einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an: wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner, dachten sie?

Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: "Du musst scherzen", sagte er, "dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen."

"Ja", sagte der alte Mann, deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen, und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau sind, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde... und ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?"

Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen.

Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit
die Wunde in des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte.

Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen.


Sie umarmten sich und gingen weg, Seite an Seite.



Narben auf dem Körper bedeuten, dass man gelebt hat....

Narben auf der Seele bedeuten, dass man geliebt hat....



Verfasser unbekannt
zuletzt bearbeitet 10.07.2008 16:41 | nach oben springen

#3

RE: Geschichten zum Nachdenken

in Gedichte und Geschichten 10.07.2008 16:44
von Carola • Zwischen den Welten | 1.806 Beiträge | 1862 Punkte

Bei der nächsten Heimfahrt bitte an diese Geschichte denken:

Jürgen schaute noch mal auf den Tacho, bevor er langsamer wurde. 78 km/h innerhalb einer Ortschaft. Das dritte mal, daß er in diesem Jahr erwischt wurde...

Der Polizist der ihn angehalten hatte, stieg aus seinem Auto und kam mit einem Notizblock auf Jürgen zu. Christian? Die Uniform irritierte zunächst, aber es war Christian aus der Kirche! Jürgen sank tiefer in seinen Sitz. Das war schlimmer als der Strafzettel. Ein christlicher Bulle erwischte einen Typen aus seiner eigenen Kirche.

"Hallo Christian. Komisch dass wir uns so wiedersehen!"
"Hallo Jürgen." Kein Lächeln.
"Ich sehe, du hast mich erwischt in meiner Eile nach Hause zu kommen,um meine Frau und Kinder zu sehen."
"Ja so ist das." Christian der Polizist, schien unsicher zu sein.
"Ich bin in den letzten Tagen erst sehr spät aus dem Büro gekommen und war im Gedanken schon beim morgigen Familienausflug. Mit wie viel hast du mich erwischt?"
"Siebzig."
"Ach Christian, warte einen Moment. Ich habe sofort auf den Tacho geschaut, als ich dich sah! Ich schätze das waren 65 km/h !"

Jürgen konnte mit jedem Strafzettel besser lügen... Genervt starrte er auf das Armaturenbrett. Christian war fleißig am schreiben auf seinem Notizblock. Warum wollte er nicht Führerschein und Papiere sehen? Was auch immer der Grund war, es würden einige Sonntage vergehen, bis Jürgen sich in der Kirche wieder neben diesen Polizisten setzen würde.

Ungeduldig sagte er: "Es liegt doch ganz in deinem Ermessen. Sicher habe ich eine Verkehrsregel gebrochen, aber man kann doch auch mal ein Auge zudrücken, oder?"

Christian schrieb weiter, riss dann den Zettel ab und gab ihn Jürgen.

"Danke." Jürgen konnte die Enttäuschung nicht aus seiner Stimme halten.

Ohne ein Wort zu verlieren, ging Christian wieder zu seinem Streifenwagen zurück. Jürgen wartete und schaute ihm im Spiegel nach. Dann faltete er den Zettel auf. Was würde ihm dieser Spaß kosten? He, war das ein Witz?
Es war kein Strafzettel!

Doch dann las Jürgen: "Lieber Jürgen,
ich hatte einmal eine kleine Tochter. Als sie fünf Jahre alt
war, starb sie bei einem Verkehrsunfall. Richtig geraten, der Typ ist
zu schnell gefahren. Ein Strafzettel, eine Gebühr und drei Monate
Knast, dann war der Mann wieder frei. Frei um seine beiden Töchter
wieder in den Arm nehmen zu dürfen. Ich hatte nur eine, und ich
werde warten müssen, bis ich sie im Himmel wieder in den Arm nehmen
kann. Tausendmal habe ich versucht diesem Mann zu vergeben.
Vielleicht habe ich es geschafft, aber ich muß immer wieder an sie
denken. Auch jetzt. Bete bitte für mich. Und sei bitte vorsichtig,
Jürgen. Mein Sohn ist alles was ich noch habe.

Gruß, Christian."

Jürgen drehte sich um und sah Christian wegfahren. Er fuhr die Straße wieder hinunter. Jürgen sah ihm nach bis er nicht mehr zu sehen war. Erst einige Minuten später fuhr er langsam nach Hause. Er betete um Verzeihung, und zu Hause angekommen, nahm er seine überraschte Frau und Kinder ganz fest in die Arme.

Das Leben ist so wertvoll.
Behandle es mit Sorgfalt.
Dies ist eine sehr wichtige Nachricht, bitte gib sie weiter an deine Freunde.
Fahr vorsichtig und mit Verständnis anderen gegenüber.
Vergiss nie, Autos kann man wieder kaufen. Menschenleben aber...

Verfasser unbekannt

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#4

RE: Geschichten zum Nachdenken

in Gedichte und Geschichten 15.07.2008 14:13
von Carola • Zwischen den Welten | 1.806 Beiträge | 1862 Punkte

Noch ein langes Programm.

Ein Kaufmann hatte hundertfünfzig Kamele, die seine Stoffe trugen und vierzig Knechte und Diener, die ihm gehorchten. An einem Abend lud er seinen weisen Freund zu sich. Die ganze Nacht fand er keine Ruhe und sprach fortwährend über seine Sorgen, Nöte und die Hetze seines Berufes.
Er erzählte von seinem Reichtum in Turkestan, sprach von seinen Gütern in Indien, zeigte die Grundbriefe seiner Ländereien und seine Juwelen.
„O weiser Freund“, seufzte der Kaufmann: „Ich habe nur noch eine Reise vor. Nach dieser Reise will ich mich endlich zu meiner wohlverdienten Ruhe setzen, die ich so ersehne wie nichts anderes auf der Welt.

Ich will persischen Schwefel nach China bringen, da ich gehört habe, dass er dort sehr wertvoll sei. Von dort will ich chinesische Vasen nach Rom bringen. Mein Schiff trägt dann römische Stoffe nach Indien, von wo ich indischen Stahl nach Halab bringen will. Von dort will ich Spiegel und Glaswaren in den Yemen exportieren und von dort Samt nach Persien einführen.

Mit einem träumerischen Gesichtsausdruck verkündete er dem ungläubig lauschenden Freund: „Und danach gehört mein Leben der Ruhe, Besinnung und Meditation, dem höchsten Ziel meiner Gedanken.“

Der weise Freund lächelte und sagte nur:
„Warum nicht gleich?“

Verfasser unbekannt

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#5

RE: Geschichten zum Nachdenken

in Gedichte und Geschichten 31.08.2008 14:41
von Carola • Zwischen den Welten | 1.806 Beiträge | 1862 Punkte

Gedicht zum Nachdenken

Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben -
Sie haben meine Phantasie beflügelt.

Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten -
Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.

Ich danke allen, die mich belogen haben -
Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.

Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben -
Sie haben mir zugemutet Berge zu versetzen.

Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben -
Sie haben meinen Trotz geschürt.

Ich danke allen, die mich verlassen haben -
Sie haben mir Raum gegeben für Neues.

Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben -
Sie haben mich wachsam werden lassen.

Ich danke allen, die mich verletzt haben -
Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.

Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben -
Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.

Ich danke allen, die mich verwirrt haben -
Sie haben mir meinen Standpunkt klar gemacht.

Vor allem danke ich aber allen die mich lieben, so wie ich bin -
Sie geben mir die Kraft zum Leben.


(Paulo Coelho)


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Nicht alle sind glücklich die es scheinen
manche lachen nur, um nicht zu weinen.
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#6

Über das Glück, sich im Tun zu verlieren...........

in Gedichte und Geschichten 22.09.2008 12:55
von schnuppi (gelöscht)
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„Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich.Über das Glück, sich im Tun zu verlieren
Und immer wieder nur an den nächsten.“ Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: „Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.“ Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort: „Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Atem.“ Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: „Das ist wichtig!“ –

Beppo, der Strassenkehrer aus Momo.

Ich habe genau das in den letzten Monaten gelernt.

Alles Liebe

Schnuppi
zuletzt bearbeitet 22.09.2008 12:57 | nach oben springen

#7

RE: Über das Glück, sich im Tun zu verlieren...........

in Gedichte und Geschichten 22.09.2008 13:51
von Carola • Zwischen den Welten | 1.806 Beiträge | 1862 Punkte

Hallo Schnuppi,

da ist was Wahres dran... man darf nie sein Ziel aus den Augen verlieren, aber auch nicht einfach blind drauflos stürmen. Es gibt so viele kleine Etappen auf dem Weg zum Endziel, die kann man nicht einfach überspringen. Und es wäre ja auch schade drum... Wir sind ja auch nicht gleich nach der 1. Klasse in die 13. gekommen, stimmts ;)

Das würde auch gut bei den Geschichten zum Nachdenken reinpassen fällt mir grad ein... Zauni was sagst du dazu?

:-)


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manche lachen nur, um nicht zu weinen.
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#8

RE: Über das Glück, sich im Tun zu verlieren...........

in Gedichte und Geschichten 22.09.2008 14:10
von Carola • Zwischen den Welten | 1.806 Beiträge | 1862 Punkte

habs jetzt einfach mal verschoben.^^


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#9

RE: Über das Glück, sich im Tun zu verlieren...........

in Gedichte und Geschichten 26.09.2008 18:20
von Carola • Zwischen den Welten | 1.806 Beiträge | 1862 Punkte

Habe mal wieder so eine interessante Mail bekommen - mit Kettenbriefcharakter (Augen verdreh) aber würde genauso gut hier hin passen. Ich kopiers mal hier rein:

In Antwort auf:
Betreff: was nettes

Eines Tages bat eine Lehrerin ihre Schüler , die Namen aller anderen
Schlüerin der Klasse auf ein Blatt Papier zu schreiben und ein wenig Platz
neben dem Namen zu lassen.

Dann sagte sie zu den Schülern , sie sollten berlegen , was das Netteste
ist , das sie ber jeden ihrer Klassenkameraden sagen knnen... und das
sollten sie neben die Namen schreiben.

Es dauerte die ganze Stunde , bis jeder fertig war ...und bevor sie den
Klassenraum verließen , gaben sie Ihre Bltter der Lehrerin.

Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Schülernamen auf ein Blatt Papier
und daneben die Liste der netten Bemerkungen , die ihre Mitschüler über
den Einzelnen aufgeschrieben hatten.

Am Montag gab sie jedem Schüler seine oder ihre Liste . Schon nach kurzer
Zeit lächelten alle.

" Wirklich ? ".... hörte man flstern. '" Ich wusste gar nicht , dass ich
irgend jemandem was bedeute !" und ..." 'Ich wusste nicht , dass mich andere so
mögen..." waren die Kommentare.

Niemand erwähnte danach die Listen wieder.

Die Lehrerin wusste nich t, ob die Schüler sie untereinander oder mit ihren
Eltern diskutiert hatten , aber das machte nichts aus. Die Übung hatte
ihren Zweck erfüllt. Die Schüler waren glücklich mit sich und mit den anderen.



Einige Jahre später war einer der Schüler gestorben und die Lehrerin ging
zum Begräbnis dieses Schülers . Die Kirche war überfüllt mit vielen Freunden
Einer nach dem anderen , der den jungen Mann geliebt oder gekannt hatte,
ging am Sarg vorbei und erwies ihm die letzte Ehre.



Die Lehrerin ging als letzte und betete vor dem Sarg . Als sie dort stand ,
sagte einer der Anwesenden, die den Sarg trugen , zu ihr : ' Waren Sie
Marks Mathelehrerin ?"

Sie nickte...." Ja !"Dann.sagte er : " Mark hat sehr oft von Ihnen
gesprochen !"

Nach dem Begräbnis waren die meisten von Marks früheren Schulfreunden
versammelt . Marks Eltern waren auch da und sie warteten offenbar
sehnsüchtig darauf, mit der Lehrerin zu sprechen. ...." Wir wollen Ihnen
etwas zeigen ", sagte der Vater und zog eine Geldbörse aus seiner Tasche.

Das wurde gefunden , als Mark verunglückt ist . Wir dachten , Sie würden es
erkennen ."

Aus der Geldbörse zog er ein stark abgenutztes Blatt , das offensichtlich
zusammengeklebt , viele Male gefaltet und auseinander gefaltet worden war.
Die Lehrerin wusste ohne hin zusehen , dass dies eines der Blätter war ,
auf denen die netten Dinge standen , die seine Klassenkameraden über Mark
geschrieben hatten.

" Wir möchten Ihnen so sehr dafür danken , dass Sie das gemacht haben....."
sagte Marks Mutter.
'Wie Sie sehen können , hat Mark das sehr geschätzt ."

Alle früheren Schler versammelten sich um die Lehrerin . Charlie lächelte
ein bisschen und sagte: " Ich habe meine Liste auch noch . Sie ist in der
obersten Schublade in meinem Schreibtisch !"

Die Frau von Heinz sagte : ' Heinz bat mich , die Liste in unser
Hochzeitsalbum zu kleben .' .....'Ich habe meine auch noch ', sagte Monika...... 'Sie ist in
meinem Tagebuch.' Dann griff Irene , eine andere Mitschülerin , in ihren
Taschenkalender und zeigte ihre abgegriffene und ausgefranste Liste den
anderen. '

" Ich trage sie immer bei mir ,".... sagte Irene und meinte dann : Ich
glaube , wir haben alle die Listen aufbewahrt ."

Die Lehrerin war so gerührt , dass sie sich setzen musste und weinte . Sie
weinte um Mark und für alle seine Freunde , die ihn nie mehr sehen würden.

( `.),`?``( `.),`?``( `.)
`?``( `.)

Im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen vergessen wir oft , dass jedes
Leben eines Tages endet und dass wir nicht wissen , wann dieser Tag sein
wird. Deshalb sollte man den Menschen, die man liebt und um die man sich
sorgt , sagen, dass sie etwas Besonderes und Wichtiges sind. Sag es ihnen,
bevor es zu spät ist .

( `.),`?``( `.),`?``( `.)
`?``( `.)

Denk daran , Du erntest , was Du säst .
Was man in das Leben der anderen einbringt , kommt auch ins eigene Leben
zurück.

( `.),`?``( `.),`?``( `.)
`?``( `.)


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#10

RE: Geschichten zum Nachdenken

in Gedichte und Geschichten 28.11.2008 18:44
von Carola • Zwischen den Welten | 1.806 Beiträge | 1862 Punkte

Vor langer Zeit existierte einmal eine wunderschöne, kleine Insel. Auf dieser Insel waren alle Gefühle der Menschen zu Hause: Der Humor und die gute Laune, die Traurigkeit und die Einsamkeit, das Glück und das Wissen und all die vielen anderen Gefühle. Natürlich lebte auch die Liebe dort.

Eines Tages wurde den Gefühlen jedoch überraschend mitgeteilt, dass die Insel sinken würde. Also machten alle ihre Schiffe seeklar, um die Insel zu verlassen. Nur die Liebe wollte bis zum letzten Augenblick warten, denn sie hing sehr an ihrer Insel. Bevor die Insel sank, bat die Liebe die anderen um Hilfe.

Als der Reichtum auf einem sehr luxuriösen Schiff die Insel verließ, fragte ihn die Liebe:
"Reichtum, kannst du mich mitnehmen?"
"Nein, ich kann nicht. Auf meinem Schiff habe ich sehr viel Gold, Silber und Edelsteine. Da ist kein Platz mehr für dich."

Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem wunderbaren Schiff vorbeikam.
"Stolz, bitte, kannst du mich mitnehmen?"
"Liebe, ich kann dich nicht mitnehmen", antwortete der Stolz, "hier ist alles perfekt und du könntest mein schönes Schiff beschädigen, ich kann Dich hier nicht gebrauchen."

Als nächstes fragte die Liebe die Traurigkeit:
"Traurigkeit, bitte nimm du mich mit."
"Oh Liebe", sagte die Traurigkeit, "ich bin so traurig, dass ich allein bleiben muss."

Als die gute Laune losfuhr, war sie so zufrieden und ausgelassen, dass sie nicht einmal hörte, dass die Liebe sie rief. Plötzlich aber rief eine Stimme:
"Komm Liebe, ich nehme dich mit."
Die Liebe war so dankbar und so glücklich, dass sie ganz und gar vergaß, ihren Retter nach seinem Namen zu fragen.

Später fragte die Liebe das Wissen:
"Wissen, kannst du mir vielleicht sagen, wer es war, der mir geholfen hat?"
"Ja sicher", antwortete das Wissen," das war die Zeit."
"Die Zeit?" fragte die Liebe erstaunt,
"Warum hat mir die Zeit denn geholfen?"
Und das Wissen antwortete:
"Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist."


Verfasser unbekannt


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#11

RE: Geschichten zum Nachdenken

in Gedichte und Geschichten 12.02.2009 13:32
von Carola • Zwischen den Welten | 1.806 Beiträge | 1862 Punkte

Sprung in der Schüssel?

Es war einmal eine alte chinesische Frau, die zwei große Schüsseln hatte, die von den Enden einer Stange hingen, die sie über ihren Schultern trug.

Eine der Schüsseln hatte einen Sprung, während die andere makellos war und stets eine volle Portion Wasser fasste. Am Ende der lange Wanderung vom Fluss zum Haus der alten Frau war die andere Schüssel jedoch immer nur noch halb voll.

Zwei Jahre lang geschah dies täglich: die alte Frau brachte immer nur anderthalb Schüsseln Wasser mit nach Hause. Die makellose Schüssel war natürlich sehr stolz auf ihre Leistung, aber die arme Schüssel mit dem Sprung schämte sich wegen ihres Makels und war betrübt, dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht worden war.

Nach zwei Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkamen, sprach die Schüssel zu der alten Frau: "Ich schäme mich so wegen meines Sprungs, aus dem den ganzen Weg zu deinem Haus immer Wasser läuft."

Die alte Frau lächelte. "Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber auf der Seite der anderen Schüssel nicht?" "Ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät, weil ich mir deines Fehlers bewusst war. Nun gießt du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause laufen.

Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren."

Jeder von uns hat seine ganz eigenen Macken und Fehler, aber es sind die Macken und Sprünge, die unser Leben so interessant und lohnenswert machen.

Man sollte jede Person einfach so nehmen, wie sie ist und das Gute in ihr sehen.

Verfasser unbekannt


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Es ist wichtig, umgeben von anderen Menschen zu sein, die dich lieben und dir dadurch eine Referenz für die Existenz in dieser Welt geben.
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#12

RE: Geschichten zum Nachdenken

in Gedichte und Geschichten 20.02.2009 19:50
von Carola • Zwischen den Welten | 1.806 Beiträge | 1862 Punkte

Die Sieben Weltwunder

In einer Schulstunde sprach der Lehrer über die 7 Weltwunder.
Bis zum nächsten Mal sollten die Schüler aufschreiben,
was sie für die 7 größten Wunder hielten. Die meisten nannten Dinge wie die Pyramiden,
die Peterskirche in Rom oder die Chinesische Mauer.
Nur ein Mädchen hatte eine
etwas andere Liste, die sich so las:

Ich denke, die 7 Weltwunder sind:

Berühren zu können
Schmecken zu können
Sehen zu können
Hören zu können
Laufen zu können
Lachen zu können
Lieben zu können

Ist nicht der Mensch selbst das größte aller Wunder
und vereint er nicht in sich so viele Wunder,
dass wir ihn bestaunen müssten?
Leider vergessen wir diese Tatsache im Alltag
und nehmen all diese Wunder für selbstverständlich.
Erst wenn uns eines dieser Wunder durch einen Unfall
abhanden kommt, merken wir, welchen Schatz
wir besessen haben und wie unwichtig doch all
die anderen Dinge sind, die wir für wichtig hielten.

"Verfasser unbekannt"


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#13

RE: Geschichten zum Nachdenken

in Gedichte und Geschichten 11.05.2009 01:17
von Carola • Zwischen den Welten | 1.806 Beiträge | 1862 Punkte

Das Haar

In der Wüste erzählt man sich die Geschichte von einem Mann, der allein lebte, weil er nach dem spirituellen
Weg suchte. Er träumte davon eines Tages ein großer Schamane zu werden. Doch ihm fehlte eine wichtige
Voraussetzung.

Eines Tages erspähte der Mann einen berühmten und mächtigen Magier auf einer Düne sitzend. Er schlich
sich von hinten an den Magier heran und beschloss, ihn gefangen zu nehmen, damit er ihm das Geheimnis
verriet, wie man ein Schamane, ein heiliger Mann, ein Heiler wird.

Er nahm ein Seil, überwältigte den Magier und fesselte ihn. Der Magier, der offenbar eingeschlafen war,
wurde nun wach und schrie den Mann an, er solle ihn wieder freilassen. Doch den Mann verlangte es nicht
nur nach dem Wissen, sondern er hatte auch fürchterliche Angst vor dem Magier. Außerdem wußte er, dass
er nach allgemein gültigem Gesetz einen Wunsch bei dem Magier frei hatte; danach würde er ihn freilassen.

Dem Magier war klar, dass er keine andere Chance hatte und versprach den Wunsch zu erfüllen. Der Mann
dachte lange nach und der Magier wurde immer wütender und wütender. Schließlich wünschte sich der Mann
einen Djinn, wie ihn alle Schamanen besitzen. Er sollte ihm für den Rest seines Lebens und auch noch
darüber hinaus dienen. Der Magier antwortete klug: „Ich werde dir einen Djinn schenken, aber nur unter
einer Bedingung: du mußt ihn dauernd beschäftigen, im Wachzustand und auch wenn du schläfst, sonst wird
er dich vom spirituellen Weg abbringen und für immer im Gefängnis des Fleisches einsperren.“ Der Mann
akzeptierte und beharrte auf seiner Forderung. Der Magier nickte zustimmend und im Nu verschwand er und
der Mann war wieder allein.

Auf dem Heimweg stand plötzlich ein kleiner, zwergwüchsiger Djinn vor ihm. „Meister, ich bin dein Djinn“,
sagte er. Da freute sich der Mann und befahl dem Djinn ihm zu folgen. Zu Hause angelangt, war er müde
von seiner Wanderung und wollte sich hinlegen, doch da erinnerte er sich, daß er den Djinn ständig beschäftigen
mußte und befahl ihm hinauszugehen und ihm einen Palast zu bauen. Der Djinn grinste und verschwand. Lächelnd
legte der Mann sich zu Ruhe, doch kaum hatte er die Augen geschlossen, blitzte ein Licht auf, und der
Djinn stand wieder vor ihm. Zornig, weil er ihn beim Schlafen gestört hatte, befahl der Mann ihm, ihn
nicht zu belästigen, sondern weiter an seinem Palast zu bauen. Aber der Djinn lächelte nur und sagte:
„Meister, der Palast ist schon fertig.“

Der Mann war erschrocken, denn er konnte es nicht fassen, daß der Djinn so blitzschnell einen ganzen
Palast bauen konnte. Er überzeugte sich davon und sah einen wunderschönen Palast vor seinem Zelt stehen.
Der Djinn verlangte nach einer neuen Aufgabe und wurde dabei immer größer und furchteinflößender. Der
Mann, dem die Größe und die Fähigkeiten des Djinns panische Angast einjagten, befahl ihm, das Haus zu
möblieren, schöne Gärten anzulegen und ein Festmahl für alle seine Freunde zuzubereiten. Wieder verschwand
der Djinn für kurze Zeit, kehrte zurück und sagte: „ Meister, es ist alles erledigt. Gib mir etwas Neues
zu tun.“ Immer größer wurde der Djinn und immer ängstlicher und verzweifelter der Mann. Jedesmal, wenn
er dem Djinn eine Aufgabe stellte, erwiderte dieser, dass schon alles erledigt sei und wurde dabei noch
größer und bedrohlicher. Selbst als der Mann dem Djinn befahl, einen kranken Freund zu heilen, der im
Sterben lag, erwiderte dieser: „Es ist schon erledigt.“

Jetzt war der Mann völlig erschüttert, und er zitterte vor Angst. Der Djinn wurde von Sekunde zu Sekunde
größer und furchterregender. Der Mann spürte, wie er allmählich seinen Geist umschlang und ihm seine
Menschlichkeit raubte. Ihm schwirrte schon der Kopf von der Stimme des Djinns, der ihn unablässig plagte.
Es gab kein Entrinnen. So schwierig die Aufgabe auch war, der Djinn erledigte sie im Nu. In seiner Verzweiflung
sprang der Mann aus einem Fenster, sattelte ein Kamel und ritt über die Dünen davon. Unterwegs traf er
plötzlich auf einen anderen Schamanen. Erleichtert sprang er von seinen Kamel und sank vor dem Schamanen
auf die Knie und erzählte ihm von dem bösen Geist, der ihn plagte.

Da lächelte der Schamane liebevoll auf ihn herab und sagte: „Wir alle haben unsere Djinnen, mein Sohn.“
Mit diesen Worten riss er sich eines seiner lockigen Haare aus und reichte es dem Mann. „Gib dem Djinn
dieses Haar und befiehl ihm, es glattzuziehen.“ Der Mann warf einen Blick auf das gelockte Haar. „Dieses
Haar glattziehen? Oh Allah, du kennst diesen Djinn nicht! Er kann innerhalb von Sekunden einen Palast
bauen, Festessen zubereiten und Kranke heilen“, sagte er. Der Schamane brachte ihn mit einer Handbewegung
zum Schweigen und wiederholte: „Gib ihm das Haar und sag ihm, er solle es glattziehen!“ Noch ehe der
Mann etwas sagen konnte, war der Schamane in einem Lichtblitz verschwunden. Wieder war der Mann allein.
Er zitterte vor Angst und glaubte dem Schamanen kein Wort, denn er konnte sich beim besten Willen nicht
vorstellen, wie ein lockiges Haar ihm beim Kampf gegen so einen mächtigen Djinn helfen sollte. Doch da
er keine andere Wahl hatte, kehrte er nach Hause zurück.

Plötzlich stand der Djinn vor ihm, größer und furchterregender als je zuvor. Mit kreischender Stimme
schrie er den Mann an, er solle ihm endlich etwas zu tun geben. Zitternd stand der Mann da; er konnte
sich nicht rühren, geschweige denn einen klaren Gedanken fassen. Schon die bloße Gegenwart des Djinns
lähmte seinen Geist.

Da nahm er den letzten Rest seiner spirituellen Kraft zusammen, reichte dem Djinn das Haar und forderte
ihn auf, es zu glätten. Der Djinn riss ihm das Haar aus der Hand, lächelte überheblich, zog es glatt
und grinste triumphierend. Doch in dem Augenblick, in dem er dass Haar losließ, kräuselte es sich schon
wieder. Sofort wurde der Djinn kleiner. Wieder zog er das Haar glatt und ließ los, und wieder ringelt
es sich zusammen. Allmählich wurde der Djinn wütend. Er versuchte es immer wieder, aber es nützte nichts:
er konnte das Haar nicht glätten. Inzwischen war er wieder zu seiner ursprünglichen Gestalt zusammengeschrumpft
und machte einen verlegenen, unsicheren Eindruck.

Als der Mann das sah, nahm er ihm das Haar weg und befahl ihm, ihn in sein Bett zu legen. Nachdem der
Djinn diese Aufgabe erfüllt hatte, reichte der Mann ihm mit einem breiten Lächeln wieder das Haar und
befahl ihm, es glattzuziehen. Mit diesen Worten fiel er in einen tiefen Schlaf, den er bitter nötig hatte.

Verfasser unbekannt


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Es ist wichtig, umgeben von anderen Menschen zu sein, die dich lieben und dir dadurch eine Referenz für die Existenz in dieser Welt geben.
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#14

RE: Geschichten zum Nachdenken

in Gedichte und Geschichten 12.08.2009 18:59
von Carola • Zwischen den Welten | 1.806 Beiträge | 1862 Punkte

Das Wunder

Tess war eine zauberhafte Achtjährige als sie ihre Mutter und Vater über ihren kleinen Bruder Andrew sprechen hörte.

Alles was sie wusste war, dass er sehr krank war und dass sie überhaupt kein Geld mehr besaßen. Nächsten Monat sollten sie in eine Etagenwohnung ziehen, denn Daddy hatte nicht das Geld für die Arztrechnungen und das Haus. Nur eine sehr teure Operation könnte ihn noch retten, und es schien niemanden zu geben, der ihnen das Geld leihen würde.
Sie hörte, wie ihr Daddy ihrer tränenüberströmten Mutter mit hoffnungsloser Stimme sagte: ´Nur ein Wunder kann ihn noch retten.´

Tess ging in ihr Zimmer und zog ein gläsernes Marmeladenglas aus dem Versteck im Wandschrank. Sie schüttete all das Kleingeld auf den Fußboden und zählte es sorgfältig - gleich drei Mal. Die gesamte Summe musste genau die richtige sein. Irrtum war vollkommen ausgeschlossen.

Sorgfältig steckte sie die Münzen zurück in das Glas, drehte den Deckel darauf und schlüpfte aus der Hintertür hinaus. Sie ging an sechs Häuserblöcken entlang bis zu Rexall´s Drug Store mit dem großen roten Indianerhäuptling auf dem Schild oberhalb der Tür. Sie ging zur Abteilung mit dem Apotheker im hinteren Teil des Ladens.

Geduldig wartete sie, dass er sie bemerkte, aber er hatte gerade zu viel zu tun. Tess machte mit ihren Füßen ein quietschendes Geräusch. Nichts. Sie räusperte sich und versuchte dabei möglichst ekelerregend zu klingen. Nichts tat sich. Endlich nahm sie ein Geldstück aus ihrem Glas und knallte es auf den Glastresen. Das war erfolgreich! ´Und war möchtest du?´ fragte der Apotheker in gelangweiltem Ton. ´Ich unterhalte

mich gerade mit meinem Bruder aus Chicago, den ich schon ewig nicht mehr gesehen habe´, sagte er ohne eine Antwort auf seine Frage abzuwarten.

´Nun, ich möchte mit Ihnen über meinen Bruder reden´, gab Tess in dem selben gelangweilten Ton zurück. ´Er ist wirklich sehr, sehr krank .... und ich möchte ein Wunder kaufen´. ´Wie bitte?´, sagte der Apotheker. ´Er heißt Andrew und in seinem Kopf wächst etwas Böses, und mein Vater sagt, nur ein Wunder kann ihn noch retten. Was kostet also ein Wunder?´ ´Wir verkaufen hier keine Wunder, kleines Mädchen. Es tut mir leid, aber ich kann dir nicht helfen´, sagte der Apotheker mit etwas freundlicherer Stimme. ´Hören Sie, ich habe Geld, um es zu bezahlen. Und wenn es nicht genug ist, werde ich den Rest noch holen. Sagen sie mir nur, wie viel es kostet.´

Der Bruder des Apothekers war ein gut angezogener Mann. Er beugte sich runter und fragte das kleine Mädchen: ´Was für ein Wunder braucht dein Bruder denn?´ ´Ich weiß nicht´, antwortete Tess und ihre Augen füllten sich mit Tränen. ´Ich weiß nur, dass er wirklich sehr krank ist und Mommy sagt, er brauche eine Operation. Aber mein Daddy kann sie nicht bezahlen, also möchte ich mein Geld dafür nehmen.´ Wie viel hast du?´, fragte der Mann aus Chicago. ´Einen Doller und elf Cents´, antwortete Tess kaum hörbar. ´Und das ist alles Geld, was ich habe, aber ich kann mehr holen, wenn ich es muss.´

Nun, was für ein Zufall´, lächelte der Mann. ´Ein Dollar und elf Cents - genau der Preis für ein Wunder für kleine Brüder.´ Er nahm ihr Geld in eine Hand und mit der anderen Hand ergriff er die ihre und sagte: ´Zeige mir wo du wohnst. Ich möchte Deinen Bruder sehen und deine Eltern treffen. Wir wollen mal sehen, ob ich das Wunder habe, das du brauchst.´

Diese gutangezogene Mann war Dr. Carlton Armstrong, ein Chirurg, spezialisiert auf Neuro-Chirurgie. Die Operation wurde kostenlos durchgeführt, und es dauerte nicht lange, da war Andrew wieder zu Hause und es ging ihm gut.

Mom und Dad erzählten glücklich von den Ereignissen, die sich so gut gefügt hatten. ´Diese Operation´, flüsterte ihre Mom, ´sie war ein wirkliches Wunder. Ich würde gern wissen, was sie wohl gekostet hat.´

Tess lächelte. Sie wusste genau, wie viel ein Wunder kostet ... ein Dollar und elf Cents ... und der Glaube eines kleinen Kindes.

Ein Wunder ist nicht die Aufhebung eines Naturgesetzes, sondern die Umsetzung eines höheren Gesetzes ...

Übersetzung von Claudia Christine
www.gesprächemitgott.de


---> oder für alle, die nicht an solche Wunder glauben: Es gibt auch noch Menschen mit Herz


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Es ist wichtig, umgeben von anderen Menschen zu sein, die dich lieben und dir dadurch eine Referenz für die Existenz in dieser Welt geben.
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#15

RE: Geschichten zum Nachdenken

in Gedichte und Geschichten 01.11.2009 00:55
von Carola • Zwischen den Welten | 1.806 Beiträge | 1862 Punkte

Die Wahrheit ist unteilbar

Die Erde dreht sich um die Sonne, und der Mond dreht zieht seine Bahn um die Erde. Die Sterne flüchten in die Weite des dunklen Alls, und für uns Menschen ist das Außergewöhnliche normal, und niemand verschwendet mehr einen Gedanken daran, wie alles kam.

Am Fuße einer sanft ansteigenden Bergkette war vor langer Zeit eine kleine Siedlung unterschiedlichster Menschen gewachsen. Das Leben war zwar nicht einfach, doch jeder hatte dort ein gutes Auskommen und niemand mußte hungern oder darben. Trotzdem war dieses Dorf ein ständiger Ort des Unfriedens. Keiner kam mit seinem Nachbarn aus. Ständig gab es Streit. Jeder glaubte sich im Recht, und natürlich wollte jeder seine Ansichten durchsetzen. Pflanzte einer der Bauern im Frühjahr Schößlinge junger bäume, war er sich sicher, daß dies genau das richtige für Bäume sei - und wehe, irgend jemand dachte anders darüber.

Wenn nun einer in den Bergen wertvolle Steine gefunden hatte, wollte er die Bewohner der Siedlung Abend für Abend im einzigen Kaffeehaus davon überzeugen, daß sie mit solchen Steinen ihr Lebensglück und sogar Reichtum für ihre Enkel und Urenkel finden würden - und wehe, einer der anderen wollte widersprechen.
Kurierte einer der Bewohner eine kranke Kuh mit einer seltenen Pflanze, die er zufällig in einer Neumondnacht geschnitten hatte, gab es für diesen kein anderes Heilmittel mehr als eben diese Pflanze, geschnitten in einer Neumondnacht Sie stritten sich entsetzlich, wenn auch nur einer leise Zweifel zu äußern wagte.

Schließlich wurden der ständige Unfrieden und die immerwährenden Zankereien um Recht und Wahrheit allen zuviel.

Eines Abends, als sie nach langer Debatte wieder einmal zerstritten vor dem Kaffeehaus saßen, wandten sie sich an den blinden Alten, der an einem Nebentisch schmunzelt süßen Kaffee schlürfte. "Weißt du Alter", begannen sie ein wenig ärgerlich, weil der Blinde immer noch lächelte, "wir finden das gar nicht komisch, Die meiste Zeit, in der wir hier zusammensitzen, streiten wir, wer von uns nun Recht hat und wirklich die Wahrheit sagt. Und du sitzt hier und lachst. Was freut sich denn an unserem Streit?"

Der Blinde drehte den Kopf ein wenig: "Ich lache über euch, weil ihr alle zusammen wie unwissende Kinder seid!"

Die Männer wurden wütend: "Dann sag doch du, wer von uns im Recht und was wirklich wahr ist!" schrien sie den Blinden an.

"Ihr braucht nicht so zu brüllen, daß die Fenster klirren. Ich sehe zwar nichts mehr, dafür höre ich aber um so besser. Wahrheit ist überall dort, wo wahrhaftige Menschen sind. Aber ich weiß, ihr könnt das nicht verstehen. Kommt heute in einer Woche wieder hierher, dann werde ich euch zeigen, was Wahrheit ist." Daraufhin drehte sich der Alte wieder weg, führte seine Tasse an den Mund und sagte auch auf das Drängen der Leute nichts mehr.

Am Abend jedoch gab er seinem Enkel einige Anweisungen, und dieser machte sich früh am nächsten Morgen auf den Weg in die Stadt. Zwei Tage später kehrte er zurück und berichtete seinem Großvater, der wie gewohnt unter dem großen Baum vor dem Kaffeehaus saß, daß alles wunschgemäß erledigt sei.

Die Tage verstrichen träge, wie süßer Honig, zähflüssig vom Zucker der Bienen. Die Siedlungsbewohner stritten wie gewohnt und konnten es kaum erwarten, bis die Woche vorbei war. Endlich war es soweit. Man versammelte sich wieder vor dem Kaffeehaus. "Was also ist die einzige und wirkliche Wahrheit? Wer von uns ist im Recht?" bestürmten sie den blinden Alten. Dieser lächelte versonnen und tastete mit der Hand versonnen und tastete mit der Hand nach dem Arm seines Enkels, der hinter ihm wartete. "Kommt mit ins Haus", sagte der Junge, "mein Großvater wird euch die Wahrheit lehren."

Im Kaffeehaus war es dunkel wie noch nie. Vor den Fenstern wölbten sich die Vorhänge im Wind. Nur eine kleine Kerze brannte, um den Männern den Weg zu weisen. Der Blinde stand mitten im Raum. Mit erhobener Hand bat er um Ruhe. "Wenn ihr hier zum Hinterausgang hinausgeht, werdet ihr in ein dunkles Zelt kommen. Darin befindet sich ein fremdartiges Tier. Es braucht die Dunkelheit, denn es scheut viele Berührungen bei Licht. Geht also alle hinein und lernt dieses Tier kennen. Sagt mir danach, wie es aussieht. Dann werde ich euch sagen, was Wahrheit ist."
Zunächst standen die Männer ein wenig hilflos im Raum. Der Blinde war bekannt für seine komischen Ideen. Aber da sich keiner vor den anderen eine Blöße geben wollte, drängten sie schließlich alle in das dunkle Zelt. Als sie nach einiger Zeit, einer nach dem anderen, wieder vor dem Kaffeehaus erscheinen, saß der Alte still da und bewegte manchmal nur ein wenig den Kopf, um sich mehr der Sonne zuzuwenden. Als alle bei ihm standen, wandte er sich ihnen zu: "Nun, wie also sieht dieses fremde Tier aus?"

Ein Mann trat vor: "Ich habe es sehr genau befühlt. Das Tier ist wie eine große runde Säule. Es steht fest und unerschütterlich im Raum. Nichts und niemand kann es umstoßen." Ein anderer widersprach aufgeregt: "Blödsinn! Das fremde Tier ähnelt einem Fächer. Ich habe es genau gespürt. Das Tier ist dünn und groß wie ein Stück Pergament, und es bewegt sich hin und her." Ein dritter mischte sich ein: "was erzählt ihr denn da? Das fremde Tier in dem Zelt ist in Wirklichkeit ein glattes, spitzes Lebewesen, fast wie polierter großer Säbel." Dann erklärte ein vierter alle anderen für Dummköpfe; das Tier sei in Wahrheit weich und biegsam, anschmiegsam und zärtlich. Ein fünfter wetterte gegen die anderen; denn seiner Ansicht nach glich das fremde Tier mehr einer großen Schlange, die am Ende so etwas Ähnliches wie einen Rasierpinsel hat.

Jeder behauptete etwas anderes, und in kürzester Zeit zankten die Männer unter dem großen Baum, wie sie noch nie in ihrem Leben miteinander gestritten hatten. Der blinde Alte saß zwischen den schreienden, keifenden, wütenden Menschen und rührte in seinem Kaffee. Endlich erhob er die Arme und bat um Ruhe. "Vor vielen Jahren, bevor die Blindheit meine Augen segnete - seither muß ich nämlich das Elend dieser Siedlung nicht mehr mit ansehen -" begann er und lächelte dabei spöttisch, "war ich oft mit einem reichen Kaufmann in fernen Ländern unterwegs. Während dieser Reisen habe ich jenes Tier kennengelernt. Einmal bin ich sogar darauf geritten!"

Wütender Protest unterbrach den Blinden. "Wie, bitte, kann man auf einem Säbel reiten?" rief einer. "Oder auf einer Schlange mit einem Rasierpinsel am Ende?" lachte eine zweiter. "oder auf einer Säule" rief hämisch ein dritter.

Der Alte hob wieder die Hand. "Wollt ihr nun wissen, wer von euch Recht hat und was Wahrheit ist?"

"Ja, ja", riefen die Männer aufgeregt, "das wollen wir wirklich gerne. Also laß deine Lügenmärchen und komm endlich zur Sache!"
Der Alte wartete, bis alle still waren. Dann sagte er leise: " Ihr habt alle Recht."

Wieder protestierten die Männer laut und aufgeregt: "Das kann nicht sein", sie waren sehr aufgebracht, "hast du nicht sogar einmal gesagt, die Wahrheit sei unteilbar?"

"Ja das habe ich tatsächlich gesagt", erwiderte der Alte ruhig. "Aber", und jetzt erhob er seine Stimme, "ich habe auch gesagt, wer die Wahrheit wissen will, muß selbst wahrhaftig sein! Ihr habt euch auf eure Finger und Hände verlassen. Habt ihr keine Nase, keine Ohren und schmeckt ihr denn gar nichts? Könnt ihr so einfach auf eure Augen verzichten? Die Wahrheit ist wirklich unteilbar, nur ist sie manchmal zu groß, um von den Sinnen eines einzelnen Menschen erfaßt zu werden. Und ihr habt die Wahrheit aufgeteilt - und weil sie unteilbar ist, habt ihr alle Recht!"

"Jetzt ist er völlig übergeschnappt", murmelten die Männer. "er hat zu lange in der Mittagssonne gesessen. Sie hat ihm das Hirn ausgetrocknet."

Dann belächelten sie ihn mitleidig und zürnten mit sich selbst, weil sie überhaupt auf die Idee gekommen waren, diesen Alten um Rat zu fragen. Langsam entfernten sie sich. Doch eine ungewohnt scharfe, spottende Stimme rief sie zurück: "ihr vergeßt schon wieder etwas, das ihr durch die unfaßbare Großzügigkeit der Natur geschenkt bekommen habt, obwohl ihr es wirklich nicht verdient. Wo habt ihr den euren Verstand gelassen? Wollt ihr nicht einmal nachprüfen, ob ich nicht doch Recht habe?"

Etwas beschämt, drehten sich die Männer wieder um und kehrten zu dem Tisch des Alten zurück.

"Er hat Recht", sprachen sie, "warum sollen wir uns das fremde Tier nicht einmal bei Tageslicht betrachten?"
Auf ein Zeichen seines Großvaters verschwand der Enkel hinter dem Kaffeehaus, um das rätselhafte Tier zu holen. Plötzlich dröhnte es hinter dem Haus in wildem Klang: "Vielleicht ist das fremde Tier auch eine Trompete?" kicherte der blinde Alte. Dann zitterte die Erde unter schweren Schritten. "Oder ein kleines Erdbeben?" Der Alte schwankte gefährlich auf seinem Stuhl vor Lachen.
Und nun führte sein Enkel das fremde Tier auf den Platz vor dem Kaffeehaus. Erschrocken wichen die Männer zurück. Sie sahen: Vier riesige, rauhe Säulen. Zwei glatte, polierte Säbel. Ein riesige Schlange mit einem Rasierpinsel am Ende. Zwei wehende Fächer wie aus Pergament. Und all die anderen dinge, die beschrieben hatten.

"Das ist ein Elefant", sagte der blinde Alte in die betretene Stille, und vor lauter Lachen bekam er einen Schluckauf. "Nun hat einer von euch gelogen? Aber wer von euch hatte nun wirklich die Wahrheit gesagt? Wahrheit ist unteilbar - doch nur wahrhaftige Menschen werden sie in ihrer ganzen Größe erfahren."

Quelle: Aus dem Buch "Wieviel Farben hat die Sehnsucht"

# Titel: Die Wahrheit ist unteilbar
# Taschenbuch: 96 Seiten
# Verlag: Körner, Fellbach; Auflage: 9., Aufl. (1990)
# Sprache: Deutsch
# ISBN-10: 3922028128
# ISBN-13: 978-3922028123
# Größe und/oder Gewicht: 18,5 x 13,6 x 0,9 cm

Quelle: Amazon



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zuletzt bearbeitet 01.11.2009 01:08 | nach oben springen


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